COP 26: Siedlungsmuster und Klimaanpassungstrategien (7)

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COP 26: Siedlungsmuster und Klimaanpassungstrategien (7)

Credit: contains modified Copernicus Sentinel data (2018), processed by ESA, CC BY-SA 3.0 IGO

Laut Angaben der Vereinten Nationen werden bis 2050 fast 70 % aller Menschen in urbanen Gebieten leben (UNRIC). Dies hat weitreichende Folgen wie den Verlust ökologisch wertvoller Bereiche und fruchtbarer Ackerflächen durch den steigenden Flächenverbrauch. Doch auch auf das Klima hat die Urbanisierung Auswirkungen: Städte sind durch das erhöhte Verkehrsaufkommen und die steigende Luftverschmutzung für 37 bis 49 % der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich (University of Cambridge). Gleichzeitig bergen Städte durch die hohe räumliche Konzentration von Menschen sowie die vorhandene kritische Infrastruktur ein hohes Schadenspotenzial bei Folgen des Klimawandels. So können beispielsweise steigende Temperaturen zur Hitzebelastung der Stadt führen oder Sturmereignisse Schäden an Infrastruktur und Gebäuden verursachen. Umso wichtiger ist der Klimaschutz innerhalb der Städte durch eine Verringerung der Schadstoffemissionen und klimaresiliente Stadtplanung.

Dabei können optische Satellitendaten zur Erfassung des Stadtgrüns verwendet werden. Diese Grünflächenkartierungen können in Kombination mit Wärmedaten aus Satellitenmessungen genutzt werden, um die Begrünungsstrategie zu verbessern.
Auch bei der Planung von Klimaanpassungsstrategien können Satellitendaten behilflich sein. So können Daten der Sentinel-3-Mission genutzt werden, um die Oberflächentemperatur zu messen und Gebiete zu identifizieren, die von der zunehmenden Hitzebelastung besonders betroffen sind und wo frühzeitig Anpassungsmaßnahmen gezielt eingesetzt werden sollten.
Darüber hinaus können Daten der deutschen Radarsatelliten TerraSAR-X und TanDEM-X für die weltweite Erfassung und Beobachtung besiedelter Flächen in einer hohen räumlichen Auflösung genutzt werden. So wurde im Rahmen des Projektes Global Urban Footprint (GUF) vom DLR Siedlungsmuster auf der ganzen Welt kartiert. Diese Daten dienen u. a. der Verbesserung von Klimamodellierungen oder der Abschätzung des menschlichen Einflusses auf Ökosysteme.

  • Satellitenbilder zum Thema Klimawandel finden Sie in unserer Bildergalerie.

COP26

Vom 31. Oktober bis zum 12. November 2021 findet im schottischen Glasgow die 26. UN-Klimakonferenz (COP, Conference of the Parties) unter dem Vorsitz Großbritanniens statt. Vertreter von 197 Vertragsstaaten beraten dort über geeignete Maßnahmen, um die Ziele der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) zu erreichen und das Pariser Klimaabkommen umzusetzen.

Satelliten liefern wichtige Informationen über den Anstieg des Meeresspiegels oder die Zunahme von Treibhausgasen in der Atmosphäre. Außerdem sammeln sie Daten über die weltweite Entwaldung oder auch zu Änderungen in der Vegetation. Zu den Schwerpunkten der diesjährigen Weltklimakonferenz zählt die Reduktion der Treibhausgase auf Netto-Null bis zum Jahr 2050 und die Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius.