D.3 - Copernicus on the rocks

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Copernicus on the rocks

Organisation

Dr. Iris Ehlert, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH)

Moderation

Dr. Iris Ehlert und Dr. Bernd Brügge, BSH

Impulsvorträge

Unsere diesjährige Fachsession zeigt auf, wie Menschen in den unwirtlichsten Gegenden unseres Planeten bei der Bewältigung ihres ganz normalen Alltags, dem Navigieren durch das Meereis oder dem Aufspüren eines versunkenen Schiffes in der Antarktis vom Copernicus-Programm profitieren können. Kolleginnen und Kollegen aus Behörden, Unternehmen und Forschung begleiten uns auf unserer Reise durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf dem Weg zu einer steten Verbesserung von Eisprodukten.

  • Der Unterschied zwischen operationellen Eiskarten und der automatischen Eiserkennung aus Satellitendaten, Dr. Jürgen Holfort, BSH
    Obwohl schon Anstrengungen unternommen werden, operationelle Eiskarten automatisch zu erstellen, gibt es deutliche Unterschiede in der Auffassung von brauchbaren Produkten zwischen Forschenden, Entwicklern, Eisdiensten und Schiffs-Brückenpersonal (und auch innerhalb dieser einzeln angesprochenen Gruppen). Dies gilt sowohl für die zeitliche (Wann brauche ich die Produkte?) als auch für die räumliche Auflösung. Jürgen Holfort stellt die Unterschiede aus Sicht des Eisdienstes dar.

  • Die Suche nach dem Wrack von Shackleton's Endurance als Grundstein für Eisnavigationssysteme der Zukunft, Dr. Lasse Rabenstein, DriftNoise GmbH
    Am 5. März 2022 wurde unter einer geschlossenen Packeisdecke in der Antarktis  in über 3000 m Tiefe das Wrack der legendären "Endurance" gefunden. Mit an Bord waren Teilnehmer der beiden mFUND Projekte EisKlass2 und FastCast2. Sie haben mittels eines Potpourri an verschiedenen Fernerkundungsdaten und Wetter- und Ozeanmodellen die Navigation im Eis und den Einsatz des Tauchroboters unterstützt. Einen grossen Mehrwert lieferte die enge Zusammenarbeit mit den Nautikern an Bord und ihr Feedback zur Integration der Daten in die Entscheidungsfindung auf der Brücke. Außerdem wurden in-situ Daten zur Validierung von automatisch klassifizierten Eistypen und Informationen zur Performance eines Eisbrechers in verschiedenen Eissituationen gesammelt. Dies sind wichtige Datengrundlagen um in der Zukunft automatische Routenempfehlungen für die Schifffahrt im Eis zu erzeugen

  • TransIce Nav - für eine sicherere Navigation über das arktische Eis, Tabea Rettelbach und Alexandra Zuhr, Alfred-Wegener-Institut (AWI)
    Heute nennen etwa fünf Millionen Menschen die Arktis ihr Zuhause. Und der Tourismus in diesen abgelegenen Regionen ist so beliebt wie nie zuvor. Mobilität ist also ein wichtiger Faktor, doch gibt es kaum Straßennetze, die für die Versorgung mit Gütern, für Jagdausflüge oder für Expeditionen genutzt werden können. Einheimische Gemeinden, Arktis-Touristen und Wissenschaftlerinnen und WIssenschaftler sind daher gleichermaßen auf den Transport über das Eis (mit Schlitten, Schneemobilen und LKW) angewiesen. Dies kann jedoch ein ziemlich gefährliches Unterfangen sein, vor allem wenn die Erwärmung des Klimas die Eisverhältnisse immer unberechenbarer macht. Mit TransIce Nav stellen wir eine mobile Anwendung vor, die auf der Grundlage von Copernicus-Daten die Navigation über das Eis ermöglicht und dabei alle Umgebungsbedingungen wie die Dicke und Ausdehnung des Meereises, die Qualität des Eises und die Oberflächentemperatur berücksichtigt. Mit dieser Anwendung hoffen wir, die Arktis zu einem sichereren Ort zu machen.