Neue Dimensionen im Naturschutz? Aktuelle Arbeiten mit Blick auf die zukünftigen Missionen
Organisation und Moderation
Dr. Stefanie Stenzel, Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Hintergrund
Informationen zu Zustand und Veränderung von Natur und Landschaft, zu Zustand und Veränderung der Biodiversität sowie zu Einflussgrößen, klein- wie großräumig, werden im Naturschutz vielfach benötigt. Mittels Fernerkundung können potentiell regelmäßig aktualisierte sowie flächendeckende Informationen über große Areale bereitgestellt werden. Zu einer routinemäßigen, operationellen Anwendung von Fernerkundungdaten und -produkten ist es im naturschutzfachlichen Bereich, auch an Behörden, bisher jedoch kaum gekommen. Mit den Copernicus-Daten und -Diensten soll und scheint sich dies nun zu ändern.
Auf der Session des vergangenen Copernicus-Forums wurden Chancen und Grenzen der Verwendung von Copernicus-Daten und –Diensten im Naturschutz besprochen: Von entscheidender Bedeutung für mögliche routinemäßige Anwendungen wie Dauerbeobachtungsprogramme ist, dass die Lieferung der verwendeten Daten für Jahrzehnte gesichert sein muss. Einer operationellen Nutzung steht zudem oft die räumliche Auflösung der Satellitenbilder im Weg, hier fordern die gegebenen fachlichen Bedingungen häufig präzisere Darstellungen.
Die nächste Generation von Sentinel-Satelliten soll neue Anforderungen und Bedarfe berücksichtigen. Von besonderen Interesse im Sentinel Evolutions Plan scheinen für den Naturschutz, neben der langfristigen Fortführung der Sentinel-1 und -2 Satelliten, die High Priority Candidate Missions CHIME (Hyperspektral Sensor), ROSE-L (L-Band SAR Sensor) und auch CIMR (Mikrowellen-Radiometer) zu sein.
In der Session des anstehenden Copernicus-Forums werden daher zum einen aktuelle Arbeiten zur Anwendung von Fernerkundung im Naturschutz präsentiert und potentielle neue Aufgabenfelder sowie Lösungswege für Problemstellen besprochen. Zum anderen soll mit Blick auf die neuen High Priority Candidate Missions vorgestellt und diskutiert werden, welche Chancen sich durch diese zukünftigen Missionen ergeben und welche Bedarfe es aus Sicht des Naturschutzes daran noch geben könnte.
Impulsvorträge
- Anwendungsbeispiele für Copernicus in der naturschutzfachlichen Praxis, Dr. Annett Frick, LUP – Luftbild Umwelt Planung
- Naturschutz von oben? Abbildende Spektroskopie für die Kartierung, Charakterisierung und Bewertung von natürlichen Vegetationsbeständen, Prof. Hannes Feilhauer, Universität Leipzig
- Verbundvorhaben CopGruen: Copernicus leuchtet Grün - Integration und Praxistransfer von Copernicus-Aktivitäten für ein umfassendes behördliches Monitoring von Grünland, Dr. Dirk Hinterlang, LANUV NRW; Dr. Stefan Erasmi, Johann Heinrich von Thünen-Institut
- Einblick in die fernerkundliche Anwendung in NRW: Biotopkartierung und -Verbundsmaßnahmen, Matthias Herkt, LANUV NRW